
Albtal bei Albbruck (Schwarzwald) (DE)
- Details
- Hauptkategorie: Sportklettern
- Land: Deutschland
- Erstellt am Sonntag, 04. Januar 2009 15:16
- Geschrieben von Jonny
Das Albtal bei Albbruck, oberhalb der Papierfabrik stellt so zu sagen das Heimgebiet der ansässigen DAV-Sektion Hochrhein dar. Die Eschließung der Felsen, aber auch die Pflege ist den engagierten Routenbohrern und Helfern der Sektion zu verdanken. Sehr viel Wert wird hier auf "umweltfreundliches Klettern" gelegt. Nach dem man auf dem unterhalb liegenden Parkplatz sein Auto abgestellt, bzw. mit der Bahn einen kurzen Fußmarsch absolviert hat, findet man zwei erschlossene Felsgruppen im Albtal. Generell kommen hier alle auf Ihre Kosten. Zu finden sind neben Rissen und sonnigen Platten auch Dächer und Kanten in den Graden 5- bis 9-. Abschließen kann man einen gelungenen Klettertag an der unterhalb liegenden Grillstelle, an heißen Tagen läd die Alb hier auch zum Baden ein.
Übrigens sind an den Einstiegen alle Routen inkl. Schwierigkeitsgrad angeschrieben. Ein Topo ist also nicht unbedingt erforderlich.
Gestein
Gneis
Absicherung
Routenvorschläge
- Schleicher (7+): Nomen est omen! Leicht geneigte, plattige Schleicherei an und auf stellenweise scharfen MiniMiniMini-Käntchen. Keine ruckartigen Bewegungen machen!
- Lecco Mio (7+/8-): Auch hier ist der Name Programm: Absolute Kraftausdauerroute, bei der kein einzelner Zug wirklich dem Schwierigkeitsgrad entspricht. Aufgrund der kaum vorhandenen Rastpositionen in Summe allerdings durchaus korrekt bewertet. Vom Charakter her handelt es sich um abgrängende Kletterei an Rissen, Leisten und Henkeln.
- Magic Mushrooms (7-): Senkrechte Kletterei an Kanten und Leisten. Die Schlüsselstelle erfordert einen wackligen Aufrichter an Seitleisten und auf Reibungstritten. Technisch nicht einfach.
- Rückenwind (6+): Schwerer Einstieg wenn man direkt über die Platte geht. Weiter oben dominieren abwechslungsreiche und bewegungstechnisch interessante Klettermeter an meist guten aber nicht immer sofort auffindbaren Griffen. Auch die Belastungsrichtung ist stellenweise der Schlüssel zum Erfolg.
- Flick-Flack (6, 7-) & Ratz-Fatz (6+, 7-): Beide Routen liegen direkt nebeneinander und können in 2 Seillängen geklettert werden (mit 70 m Seil auch in einer). Unten dominieren in beiden Routen plattige Reibungsstellen und meist gutgriffige, senkrechte Passagen an Henkeln, Kanten und Leisten. Der Ausstieg ist dann leicht überhängend, stellenweise etwas unübersichtlich, bietet aber gute Griffe (in Ratz-Fatz Seitgriffe, die in eingedrehter Position zu halten sind).
- It so schwer (7+/8-): Klettert man den unteren Teil etwas links der Haken und immer mit einer Hand an der gutgriffigen Kante ist es tatsächlich "it so schwer". Die obligatorische Schlüsselstelle kommt dann aber oben: Das Überwinden des kleinen Dächleins (an der linken Kante sind die guten Griffe). Trotzdem erfordert diese Stelle und auch 1-2 Züge etwas tiefer Willen und Kraft.
- Grausihans (7+): Im Grunde nur einige harte, aufeinanderfolgende Züge in der leicht abdrängenden Platte an kleinen, schlecht zu fixierenden Leisten. Diese Stelle hat es aber in sich!
- Viel Glück (6+): Im Führer steht: "Leicht überhängende Ausdauerroute an guten Griffen". Dem ist nicht viel hinzuzufügen. Außer, dass die Homogenität der überwiegend schönen Kletterstellen durch Passagen unterbrochen wird, die den Kletterfluss etwas bremsen. Trotzdem unbedingt zu empfehlen.
- Du bisch dra (7-): Einzelstelle am leicht abdrängenden Bauch: Gute Kante links des Hakens fixieren. Linken Fuß links raus auf Reibung. Mit Links evt. kleine, scharfe Seitleiste zwischengreifen und per Softdynamo links hoch zur wieder guten Kante. Fertig! - Für alle, die dies gelesen haben: Sorry, mit OnSight hat sich's nun erledigt, aber ein Flash tut's auch!
- Traumfänger (6+) & Silbermond (6+/7-): Beides sehr schöne, aber nicht allzu lange Routen. Im unteren Teil senkrechte Klettereien über sehr glatte Wände, die schmale aber griffige Leisten bieten.
- Kein Land in Sicht (7+): Harter, boulderlastiger Einstieg an schmalen Leisten in senkrechter Wand. Hat man es auf das Band geschafft ist wieder "Land in Sicht". Der obere Teil der Route wartet mit gutem Griff- und Trittangebot und schöner Kletterei auf.
- Schwefelverschneidung (7-) & Schwefelkante (7-): Steile Linien, die eine ganze Menge Kraftausdauer erfordern, aber sehr schöne abwechslungsreiche Klettermeter bieten.
- Buchdrucker (6+): Auch hier handelt es sich, wie so oft im Albtal um eine Einzelstellenproblematik. Das ausladende Dach kann an sehr guten Griffen überwunden werden. Nun gilt es nur noch die Füße über die Kante zu bringen. Der Trick ist: Einfach aufstehen!
- Unfug (7-): Auch hier wieder eine Einzelstelle. Vom Absatz weg über den abdrängenden Wulst muss in athletischer Kletterei ein paar Mal kräftig zugepackt werden.
Bilder
Kletterführer/Topo
Schwarzwald Rock 1. Auflage 2010 ISBN 3-93978-3-934650-09-1
Schwarzwald Band Süd 1. Auflage 2011, Panico Alpinverlag, ISBN 978-3-936740-64-6