
Tannenflue (Basler Jura) (CH)
- Details
- Hauptkategorie: Sportklettern
- Land: Schweiz
- Erstellt am Donnerstag, 30. Juni 2011 20:30
- Geschrieben von Jonny
Zum Zeitpunkt der Namensgebung müssen die Nadelgewächse offensichtlich die unmittelbare Flora der Tannenflue bestimmt haben, dominieren doch heute hauptsächlich Laubbäume das Bild. Die ca. 60 Sportkletterrouten die man hier findet, teilen sich im wesentlichen auf zwei Sektoren auf. Die untere Tannenfluh besticht durch eine markante Schlucht. Die Autoren der Fluebible bezeichnen diesen Teil gar als "der Prototyp schlechthin für ein Sommergebiet". Begründet ist dies sicherlich in der dort sehr feucht- und kühl anzutreffenden Umgebung, dennoch etwas ganz Spezielles. Im "Get Wet Canyon" sollte man den 6. Franzosengrad allerdings beherrschen, um wirklich Spass zu haben. Geht man den Trampelpfad Richtung Westen etwas aufwärts, trifft man auf teils imposant erscheinende Felsgruppen.
Im Sektor obere Tannenflue finden sich Routen mit einer Höhe von bis zu 24 Metern in Bewertungen zwischen 5a bis 7b. Sehr angenehm ist hier die bereits angesprochene schattenspendende Vegetation. Da die Felsen in Richtung Süden ausgerichtet sind, kann es hier im Sommer sehr heiß werden. Die Art der Kletterei ist gerade im oberen Sektor recht abwechslungsreich. Man findet hier sowohl schöne plattige Bereiche an denen die Löcher immer an der Stelle sind, wo man sie erwartet, als auch stark abdrängende Überhänge. Dank dem wohl doch eher spärlichen Besucherandrang sind selbst Routen in den unteren Graden keineswegs abgespeckt.
Gestein
Absicherung
Überwiegend mit Klebhaken bzw. Bohrhaken - gut. Die Umlenkungen sind in der Regel mit einem Schweineschwanz oder zwei durch eine Kette verbundene Bohrhacken ausgestattet. Im Sektor untere Tannenflue stößt man durchaus auch mal auf sportlichere Abstände der Zwischensicherungen.
Routenvorschläge
- Gegenwind (6a): Mit 21 Metern eine der höchsten Routen am Fels. Nach einem gemäßigten Einstieg folgt nach dem Übergang auf eine Platten-Pasage die Schlüsselstelle, in der man zwei Züge mal etwas zupacken muss.
- Zitteraal (6b): Betrachtet man den Aal von unten, bleibt man in Gedanken schon schnell an dem Problem im mittleren Teil der Route hängen. Sehr boulderlastige Route und mit 15 Metern für einen Boulder relativ lang. Hart bewertet!
- S'Plaisir (5a): Im Grunde ein langgezogener Quergang der am Ausstieg des Zietteraal endet. Durchaus lohnende, entspannte Kletterei an guten Griffen.
Bilder
Kletterführer/Topo
Die Fluebible (Dynamo Productions, 1997) leider vergriffen!
Klettern im Dreiländereck (C. Frick, 2006)