
Motörhead (6a+) Grimselpass/Urner Alpen (CH)
- Details
- Hauptkategorie: Mehrseillängen
- Land: Schweiz
- Erstellt am Samstag, 11. Juni 2011 18:20
- Geschrieben von Andreas
Muss man zu diesem Meisterwerk der Brüder Remy überhaupt noch viel sagen? Vermutlich nicht! Dennoch: Traumhafte Kletterei in festem Granit. Der Routenverlauf orientiert sich vor allem entlang markanter Risse und Verschneidungen. An einigen Stellen sind aber auch kompakte Platten in Reibungskletterei zu überwinden. Die geniale Wegführung zeugt vom Gespühr und der langjährigen Erfahrung von Yves & Claude Remy, die bereits unzählige Mehrseillängen- aber auch Sportkletterrouten rund um die Welt erschlossen haben. Die Motörhead ist ohne Übertreibung eine DER großen Granitklettereien dieses Schwierigkeitsgrades in den Westalpen.
Die Route befindet sich im "Eldorado" am hinteren Ende des Grimselstausees. Der Zustig dauert gute 1,5 Stunden, ist aber bequem zu gehen, da er sich ohne größere Höhenunterschiede vom Grimselhospiz immer entlang des Seeufers hinzieht. Die "Motörhead" und weitere Routen im Sektor sind nach S ausgerichtet. Die Einstiege befinden sich auf knapp 2000 m und die Längen der Touren betragen ca. 500 m. Mit Zu- und Abstieg stellt die Begehung also auch für schnelle Seilschaften eine ausgedehnte Tagestour dar.
Gestein
Granit
Absicherung/Material
Da vom Ausstieg der Route zu Fuß abgestiegen werden kann genügt ein Einfachseil, wobei es angesichts der Routenlänge sinnvoll erscheint mit Halbseil zu klettern um einen evtl. Rückzug zu erleichtern.
Ansonsten ist die "Motörhead" mit einigen Bohrhaken ausgestattet, wobei diese eher sparsam verwendet wurden. Im Schnitt stecken pro Seillänge 2-3 Stück. D.h. man muss auch mal in schwierigen Passagen weit vom letzten Haken wegklettern und lange Strecken mit mobilen Sicherungsmitteln absichern, was aber aufgrund der Felsstruktur perfekt möglich ist. Ein umfassendes Sortiment an Friends und Keilen gehört also auf jeden Fall an den Gurt.
Bilder
Kletterführer/Topo
Jürg von Känel: Schweiz Plaisir West. Filidor Verlag. 2. Auflage 2006.